13. Nacht des Fado: Nani Medeiros & Carlos Leitao Trio
€ 25,00 – € 31,00
Beschreibung
Bilder: Nani Medeiros © Weltenklang
Carlos Leitao © Weltenklang
CARLOS LEITÃO & Ensemble present NANI MEDEIROS (Brasil)
Erstmals präsentieren die Agentur Weltenklang und Carlos Leitao eine brasilianische Künstlerin auf der erfolgreichen Fado-Tour. Die aussergewöhnliche Sängerin aus dem südbrasilianischen Porto Alegro ist in ihrer Heimat in der modernen Bossa & Samba-Szene bestens integriert. In Lissabon hat sie sich als Fadista ein zweites Standbein geschaffen und wird in der dortigen brodelnden Szene als exotischer Paradiesvogel gefeiert. Carlos Leitao wird seine brandneue CD mit im Gepäck haben. Somit erwartet uns ein aussergewöhnlicher Fado-Abend!
Carlos Leitao: Gesang & Viola (= Konzertgitarre)
Nani Medeiros: Gesang
Henrique Leitao: Guitarra Portuguesa (= portugiesische Gitarre)
Carlos Menezes: Baixo (= akkustischer Bass)
Der weibliche Gast, den uns Carlos auf der bereits dreizehnten Ausgabe dieser Nacht des FADO vorstellt, ist die Brasilianerin NANI MEDEIROS.
Aus dem südbrasilianischen Porto Alegre stammend hat sich die exotische Samba-Sängerin vor Kurzem bei einer Reise nach Lissabon in die dortige Fado-Szene verliebt, und spontane Darbietungen in Fado-Häusern gegeben. Der Anklang, auch seitens der lokalen Musiker, ermutigte sie, eine Wohnung zu kaufen und nach Portugal zu übersiedeln, wo sie mittlerweile in renommierten Häusern wie FAMAdALFAMA engagiert ist!
In Brasilien ist sie seit gut 15 Jahren fest in der Neo-Samba Szene verankert, interpretiert Legenden wie Lupicínio Rodrigues und arbeitete mit brasilianischen Größen wie João de Almeida Neto oder auch mit dem spanischen Superstar Fito Paes. 2012 konzipierte sie eine Show zu Ehren der großen Elis Regina mit dem Titel „Essa Mulher”. Als erfolgreiche Musical-Darstellerin debutierte sie 2014 für das brasilianische Fernsehen in “Lupi, O Musical – Uma vida em estado de paixão” und danach im Erfolgs-Musical “Estação Brasil – A música brasileira na era do rádio”. Nani arbeitete auch als Moderatorin für verschiedene brasilianische TV-Stationen und leitete die Sendung Acústico OC, in der sie verschiedene Musiker aus der portugiesischen und brasilianischen Musikszene interviewte.
2015 veröffentlichte NANI MEDEIROS ihre erste selbstbetitelte EP, auf der die Produzenten gekonnt Nanis` beide Seiten, nämlich traditionellen Afro-Samba und Electro-Bossa vereinen konnten.
2017 kam dann ihr erstes volles Album „Valentia”, eine wunderschöne Darstellung der aktuellen Samba-Szene Brasiliens. Das Werk enthält neues Repertoire von neuen brasilianischen Komponisten wie Mathias Pinto, Alexandre Susin, Luis Barcelos und João Camarero. Außerdem gab es erste Ausflüge in den Fado an der Seite von Ricardo Araújo (portugiesische Gitarre) und Junior Pita (Viola de Fado).
CARLOS LEITAO, geboren 1979, singt, schreibt, komponiert und spielt klassische Gitarre.
Rechtzeitig zur kommenden Tournee wird Carlos sowohl sein neues Buch als auch seine neue CD fertig gestellt haben!
Die Arbeit am neuen Album schreitet voran und erste Hörproben versprechen wieder völlig neue interessante musikalische Erlebnisse mit dem Sympathieträger aus dem Alentejo. Erstmals wendet sich Carlos auch afrikanischen Einflüssen zu und so werden wir auch kapverdischen Mourna am neuen Album hören!
Carlos`neuer Roman spielt inhaltlich in Wien und erzählt die Geschichte eines jungen portugiesischen Cellisten, der 2022 zu einem Musikstudium von Portugal nach Wien zieht und im Jahre 2055 auf sein Leben in der Stadt der Musik und dramatische gesellschaftliche Veränderungen zurück blickt.
Der ehemalige Top-Journalist im Fachgebiet Auto & Motorsport gewann bereits im zarten Alter von zehn Jahren die prestigeträchtige „Grande Noite do Fado” im Lissabonner Coliseu dos Recreios. in der Jugend-Kategorie!
Mit 11 beginnt er Gitarrestunden zu nehmen und sich selbst und andere Fadistas zu begleiten. Über die Jahre arbeitet er neben seinem Brotberuf Journalist zuerst mit unzähligen Legenden wie Cristina Branco, Lenita Gentil, Custodio Castelo und Stars wie Cuca Roseta, Julio Resende oder Mariza, bevor er 2010 den Schritt in die musikalische Selbständigkeit wagt. den Journalismus an den Nagel hängt, seine Solo-Karriere startet und 2013 seine erste CD „Do Quarto” veröffentlicht, mit der er im selben Jahr auch erstmals zu meiner 2. „Nacht des Fado” kommt.
CARLOS LEITAO konnte mit seiner letzten, puren Fado-CD „Simples” – mit 10 Eigenkompositionen von gesamt 11 Fados – die er im Mai 2021 in Österreich exclusiv vorgestellt hat, in Portugal, Spanien und Brasilien große Erfolge feiern.
So viele Eigenkompositionen auf einer Fado-CD kommen einer Sensation gleich, sind doch die meisten aktuell gesungenen Fados nur Wiedergaben bestehender Texte, oder vorsichtig um-interpretiert.
Carlos bereichert somit das Repertoire an Fados mit zehn zeitgenössischen Kompositionen und vielleicht wird auch einer seiner Fados zum Klassiker.
Die CD wurde ohne Kompromisse an moderne Strömungen in der klassischen Besetzung Konzertgitarre ( Luis Pontes & Carlos Leitao ), portugiesische Gitarre ( Bruno Chaveiro & Henrique Leitao ), sowie akkustischer Bass und Kontrabass (Carlos Menezes) aufgenommen.
Gemeinsam mit seinem Bruder Henrique Leitao (portugiesische Gitarre) und ihrem engsten Freund Carlos Menezes (Akkustik-Bass) arbeitete CARLOS LEITAO mit fast allen Fado-Größen der Szene, bis er 2013 selbst das Album „Do Quarto” (aus dem Schlazimmer) als Fadista aufnahm, das zu den allerfeinsten Tondokumenten des Genres zählt. Mit seiner zweiten CD „Sala des Estar” (Wohnzimmer) und dem dritten Werk „Casa Vazia” (leeres Haus) gelang ihm endgültig der Durchbruch als Fadista, Gitarre spielt er nur noch auf unserer Tour!
Diese musikalische „Trilogie des Hauses” war bereits eine Besonderheit in der Szene, eine Fado-CD mit ausschließlich eigenen Kompositionen eines Künstlers wie auf „Simples” gleicht aber fast einem Wunder.
Der anhaltende weltweite FADO-Boom bringt immer neue Namen hervor, die es verdienen auch gehört zu werden und es scheint, als ob es in Lissabon kein Ende an großen Talenten und zukünftigen Stars geben würde.
Die Geschichte
Fado ist weder Folklore noch Volksmusik, sondern Nationalheiligtum und Ausdruck des Seelenzustands der Portugiesen: der Saudade.
Die Ursprünge des Fado und auch der Name liegen in einem Tanzstil, der vornehmlich von afrikanischen Sklaven in Brasilien getanzt wurde. Um 1820, nachdem Napoleons Besetzung von Portugal mit Hilfe der Briten beendet werden konnte, und die Königsfamilie aus dem brasilianischen Exil zurückkehrte, wurde auch dieser Tanz von den Matrosen nach Lissabon importiert und entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer reinen Gesangsdarbietung, begleitet nur von einer klassischen spanischen Gitarre und einer Weiterentwicklung der „English Cister”.
Dieses englische Instrument mit seinem hellen Klang verbreitete sich ebenfalls um ca 1800 durch die englischen Käufer und Spediteure des Portweins! Mit weiteren Anleihen, so zb von der indischen Sitar wurde daraus die GUITARRA POTUGUESA!
Ab ca 1830 fanden Fado-Gesänge ihren Ausgang in kleinen portugiesischen Spelunken im damals düsteren und berüchtigten Hafenviertel Lissabons, der ALFAMA. Prostituierte, Tagelöhner, Schmuggler und Seeleute prägten das Bild der engen Gassen. Dazwischen Frauen, auf der Suche nach ihren nicht mehr zurückgekehrten Männern, die ihre ans Meer verlorenen Matrosen beweinten. Auch zur Auswanderung gezwungene Familien nahmen in der Alfama einen letzten Abschied von ihren Liebsten. So wundert es nicht, dass viele Lieder des Fado von Heimweh handeln, vom Abschied, von unglücklicher Liebe, Trauern um die gute alte Zeit und der Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Von der Alfama breiteten sich die Fado-Kneipen auf die Viertel Mouraria und Bairro Alto aus. (In allen drei Bezirken gibt es aktuell eine hohe Dichte an Tascas do Fado.)
Später vom diktatorischen Regime (1933 – 1974) vereinnahmt, galt der Fado lange Zeit als reaktionär – der großen Amalia Rodrigues gelang hier der Spagat einerseits dem Regime als ungefährlich zu erscheinen und andererseits zum Weltstar aufzusteigen und Fado erstmals weltweit bekannt zu machen. Von Künstlern wie Carlos do Carmo wurde er nach dem Sturz der Diktatur ab Mitte der 1970-er wiederbelebt und in die Welt hinausgetragen. Dass Fado vor allem eine Männer-Domäne war (und auch noch ist!) wird von unserer, nach schnell konsumierbaren Schönheiten fordernden Konsumgesellschaft gerne vergessen. Den weltweiten Siegeszug des Fado traten Mitte der 1990-er schließlich eine Armada an jungen Lissabonner Frauen und Männer an.